67. sandro steudler (zürich/düsseldorf) spring break
«k20-b»
• einstieg: do 30.03.06, 19-21 uhr
• baustelle vor ort: do 06.04 19-21 uhr
• opening: mi 12.04.06, 19-21 uhr
• ausstieg: do 20.04.06, 19-21 uhr
Einstieg
Bei der Planung der Führungsanlage (kurz Bundesratsbunker) K20 für den Bundesrat und rund 40 Parlamentarier ging die Armeeführung davon aus, dass die Geheimhaltung nicht lange aufrechterhalten werden kann. Der Bau einer fast identischen Anlage, K20-B wurde unter noch grösserer Geheimhaltung unter Ausschluss sämtlicher Gremien in Angriff genommen. Die Standortwahl wie auch sämtliche Informationen über die Anlage lagen in den Händen von Silvan Hofaxer, einem erfahrenen Ingenieur. Die Koordinaten für den Einstieg sollten in einem Safe des Bundeshauses deponiert werden - der Safe blieb leer und der Ingenieur unauffindbar.
Baustelle vor Ort
Ich kann ihnen mitteilen, dass die angekündigten Lieferungen des Instituts für Astrophysik der ETH Zürich und der DECURE MINING COMPANY angekommen sind. Wie besprochen steht der Container ab Freitag, 19.00 Uhr für sie am abgemachten Güterbahnhof bereit.
K20-B II von IV 06.04.06
opening
Mit «Kristallines Bauen - eine Machbarkeitsstudie für Bruno Tauts Utopie zur Umgestaltung der Monte Rosa-Kette» stiess der frisch dipl. Ing. Silvan Hofaxer bei potenziellen Doktorenvätern auf brüske Ablehnung. Mit dem Thema «Personalminimierung beim Vortrieb im Untertagebau» war dies anders und die Arbeit wurde mit einem ansehnlichen Betrag von der Militärakademie (ETHZ) mitfinanziert. Ein genaueres Studium der Widmung mit angefügtem Zitat aus Paul Scheerbarts Lesabendio, von den Geschehnissen auf und im Asteroiden Pallas wäre angesichts der aktuellen vertrackten Situation sicher sinnvoll gewesen.
Für Barbara und Peka
«Hier gab es sehr viele glatt polierte Felswände in allen möglichen Farben und mit vielen scharfen Ecken und Kanten. Peka wollte die Felskegel und die Felsschluchten in den grossen Trichter des Pallas glatt und kantig machen; alle möglichen regelmässigen Kristallformen wollte er in den Pallas hineinmeisseln; seine Hauptmaschinen waren grosse Poliermaschinen, die den Felsen spiegelnde Glätte beibrachten».
K20-B III von IV 12.04.06
Ausstieg
Mittels der Lieferungen des Instituts für Astrophysik der ETH Zürich und der DECURE MINING COMPANY gelang es Silvan Hofaxer innert Jahresfrist ein leistungsstarkes Teleskop einzubauen. Das Sternenlicht wird auf dem Weg in die Tiefe mehrmals umgeleitet und verstärkt. Mit grösster Leuchtkraft kommt es im Labor und Planungsbüro an, was es für die anstehenden Experimente und den Weiterbau an K20-B auch absolut notwendig ist.
K20-B IV von IV 12.04.06
K20-B steht in einer Reihe von Arbeiten, welche sich vor dem Hintergrund der literarischen Utopie, Industriearchäologie und Überlegung zum virtuellen Raum bewegen.
Sandro Steudler ist freier Künstler (Zürich) und arbeitet als Assistent/Dozent an der Hochschule der Künste in Bern.
www.likeyou.com/sandrosteudler
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