marks blond project - r.F.Z.K.

15. tatjana marusic (menziken)

«es geht ja ganz ganz langsam also hat man zeit sich daran zu gewöhnen»

07. - 12. OKTOBER 2004

 

 

videostills aus 3-kanalvideoprojektion mit ton (13 min.) «es geht ja ganz ganz langsam also hat man zeit sich daran zu gewöhnen» 2004

 

 

Ganz so langsam, wie der Titel vorgibt, geht's nun doch nicht, daran gewöhnen könnte man sich aber sehr wohl. Der Zusammenklang einer üppigen Bildlichkeit mit einem suggestiven Soundtrack begleitet eine Reise in die Erinnerung. Mit traumwandlerischer Sicherheit gleitet die Kamera über Familienfotos, die von einer unversehrten Welt sprechen. In drei sich überlappenden Projektionen verschmelzen die Bilder mehr, als sie sich stossen, immer wieder akzentuiert die Tonspur den Puls einer unaufhaltsam fortschreitenden Zeit, aber auch den Herzschlag des Lebens. Die Vergangenheit, unter die Oberfläche der gefilmten Bilder gebannt, will erweckt werden, im Epilog ist es der Finger, der zärtlich die unter der Eisschicht bewahrte Blütenpracht zu ergründen sucht. Zuvor hat sich das Bild der Grossmutter, der Ahnin, als beständiges Zentrum eingeprägt, und noch hallt mit der gepfiffenen Melodie die Melancholie nach. Wenn eine Arbeit von dieser Schönheit nicht nur zu betören, sondern auch zu verstören vermag, was will man mehr von der Kunst verlangen? (Peter Fischer)

 

 

 

 

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